Ceylon – vom Kaffee zum Tee

Teeanbau in Sri Lanka

Ceylon ist eine Insel vor der Südostküste Indiens. Na gut, heute heißt das Land natürlich nicht mehr Ceylon, sondern Sri Lanka, schon klar. Aber der Name Ceylon ist gerade bei den Teekennern allgegenwärtig. Denn der Tee durfte seinen Namen behalten. Sri-Lanka-Tee würde sich ja auch ziemlich doof anhören…

Erst Tee, dann Kaffee, dann wieder Tee

Dabei war Ceylon oder besser Sri Lanka eigentlich für den Kaffeeanbau vorgesehen. Man schrieb das 17. Jahrhundert als die Briten versuchten, auf Ceylon Tee anzupflanzen. Da die Aufzucht jedoch nicht so gedeihen wollte, wie man sich das vorgestellt hatte, tauschte man die Teepflanze gegen die Kaffeepflanze aus, Ceylon wurde somit zur Kaffeeinsel. Allerdings nicht sehr lange, denn Mitte des 19. Jahrhunderts vernichtete ein Pilz sämtliche Kaffeeplantagen. Wiederum waren es die Briten, genauer der Schotte James Taylor, der es kurz danach noch einmal mit Tee probierte. Es wurden Teemanufakturen und Teeplantagen im großen Stil errichtet und damit der Grundstein für den Ceylon-Tee gelegt. Nachdem die Briten 1972 das Land verließen und es den Namen Sri Lanka bekam, beließ man den Namen des Tees aber bei Ceylon, da sich dieser mittlerweile einen Namen auf der ganzen Welt gemacht hatte.

Teeanbau Ceylon
© Meinzahn | istockphoto.com (#15376725 – Green tee Terrassen im Hochland von Sri Lanka) Erst ein Pilz verhalf Ceylon, heute Sri Lanka, zum Teeanbau.

Ceylon Tee ist meist schwarz

Ceylon Tee gibt es vor allem als Schwarztee. Dann stammt er von der Pflanze Camellia Sinensis Assamica. Im Gegensatz zur „gewöhnlichen“ Sinensis-Pflanze schmeckt dieser Tee besonders kräftig und ist auch koffeinhaltiger. Die Assamica ist am häufigsten auf Sri Lanka zu finden. Neben dem Schwarztee sind aber auch Grüne Tees und Weiße Tees zu bekommen.

Hier wird Ceylon Tee angebaut

Drei Hauptanbaugebiete sind auf Sri Lanka zu finden: Im Osten das Gebiet Uva, im Westen Dimbula und der Höhenzug Nuwara Eliya. Alle drei Teeanbaugebiete liegen im Hochland von Sri Lanka. Daneben finden sich im Tiefland zwei weitere Gebiete, die ebenfalls schmackhaften Tee mit sich bringen: Ruhuna und Sabaragamuwa. Die Geschmäcker der Tees hängen auch ganz entschieden mit der Höhe der Anbaugebiete zusammen. Je höher der Tee angebaut wird, umso höher ist auch die Qualität. Unterschieden wird nach

  • High Grown Tea, der ab 1.300 Metern wächst und die höchste Qualität aufweist,
  • Medium Grown Tea, der die Höhenmeter zwischen 650 und 1.300 einnimmt,
  • Low Grown Tea, der bis zu einer Höhe von 650 Metern wächst.

Die Qualitätsstufen von Ceylon Tee

Damit man genau weiß, welche Qualität der Schwarztee mit sich bringt, wird er in unterschiedliche Klassen eingeteilt:

  • Tippy Golden Flowery Orange Pekoe (TGFOP) bietet viele ungeöffnete Knospen und junge Blattspitzen. Dabei handelt es sich um eine der höchsten Qualitätsstufen. Noch einen Tick besser ist der Finest tippy Golden Flowery Orange Pekoe.
  • Golden Flowery Orange Pekoe (GFOP) enthält lange Teeblätter und viele Blattspitzen.
  • Flowery Orange Pekoe (FOP) kann mit GFOP gleichgesetzt werden, hat allerdings weniger junge Blattspitzen zu bieten.
  • Orange Pekoe (OP) hat lange Teeblätter, die aus dem oberen Teil der Pflanze gewonnen werden.

Die Ernte und Verarbeitung von Ceylon Tee

Ceylon Tee wird zumeist noch von Hand gepflückt und sortiert, wobei zu große und alte Blätter und Zweige keine Chance haben. Anschließend geht es zum Trocknen und dann zum Rollen, das bereits mit Maschinen erledigt wird. Durch das Rollen werden die Teeblätter aufgebrochen und können fermentieren – so erhalten sie die typisch dunkle Farbe, die Schwarztee ausmacht. Die Fermentierung wird schließlich unterbrochen, indem der Tee in eine Trockenmaschine kommt. Danach wird noch einmal fein sortiert und abgepackt. Fertig ist der Ceylon Tee.

Die Erntezeiten sind übrigens im Januar und Februar bzw. von Juni bis September angesiedelt. Sie sehen schon, dass es auch hier, auf relativ kleinem Raum, große Unterschiede gibt. Beim nächsten Kauf von Ceylon-Tee am besten mal darauf achten.