So, da bekommt man also den Auftrag, einen Artikel über Teegebäck zu schreiben und die Auftraggeberin stellt sich das vermutlich relativ einfach vor … Nach den ersten Recherchen hab ich sehr schnell festgestellt: So einfach ist das aber gar nicht. Jaaaa, über Tee, da kannste Bücher schreiben, aber über Teegebäck? Schon eher über Rezepte für Teegebäck. Nun gut, dann wollen wir mal sehen.
Was ist eigentlich Teegebäck?
Im Supermarkt werden uns da so schöne Schachteln mit runden, eckigen und vor allem bunten Keksen angeboten. Das, was bei Oma am Sonntag immer auf den Tisch kommt oder so … Aha, das verstehen wir also unter Teegebäck. Manche sehen das etwas anders. Da muss es schon das Stück Sahnetorte sein – oder vielleicht doch etwas Herzhaftes? Ein Lachsschnittchen vielleicht? Auf der Suche nach dem, was zum Tee verzehrt wird, sollte man sich zuerst einmal die unterschiedlichen Teekulturen anschauen.
Teegebäck: Von Asien bis Europa
So unterschiedlich wie die Teegeschmäcker, so unterschiedlich sind auch die Dinge, die man zum Tee reicht. In asiatischen Ländern wie China oder Japan könnte man es auch andersherum sagen, denn dort wird direkt zum Tee gar nichts Spezielles gereicht. Stattdessen wird Tee zu jeder Mahlzeit getrunken. Ob Frühstück, Mittag- und Abendessen oder der Snack zwischendurch – und die können in Asien ja recht abenteuerlich sein. Wer also mal in diese Länder fährt und seinen Nachmittagstee zu sich nehmen möchte, darf nicht erwarten, das klassische Teegebäck kredenzt zu bekommen. Da gibt es dann schon mal Reiscracker, Minifrühlingsrollen, panierte Garnelen oder eine gegrillte Raupe. Na wenn´s schmeckt.
Auch in Afrika gibt es ja das eine oder andere Land, in dem Tee gerne und oft getrunken wird. Und auch dort wird „Gebäck“ zum Tee gereicht, auch wenn das immer noch nicht nach echtem Teegebäck aussieht. Denn in einigen Regionen lässt man sich Gurkensandwiches schmecken. Soll gar nicht mal so unpassend sein, wie sich das anhören mag.
Kommen wir aber nun nach Europa. Das klassische Teegebäck findet man natürlich in Großbritannien. Auch wenn bei den Briten das Teegebäck eher Teebrot heißt, ist es wohl der Vorläufer von dem, was wir heute unter Teegebäck verstehen. Teebrot gibt es in England in fünf verschiedenen Sorten:
- Currant bread: Darunter versteht man Früchtebrot in allen Variationen
- Fruit bread: Ist eine Unterkategorie und wird ausschließlich aus Trockenfrüchten hergestellt
- Malt bread: Ein Malzbrot mit Rosinen, serviert mit Butter
- Spice bread: Dieses Brot enthält neben Früchten auch allerlei Gewürze
- Fat rascals: Yorkshire-Kuchen, versehen mit Gewürzen und Rosinen, serviert mit Butter
Und nicht zu vergessen die Scones, ein sehr süßes und üppiges Teegebäck, das zusätzlich noch mit Butter, Marmelade oder Honig gegessen wird. Auch das schottische Short bread wird gerne zum Tee genommen, obwohl es eigentlich nicht zum oben beschriebenen Teebrot gezählt wird, weil es aus Mürbeteig besteht und nicht aus Hefeteig. Aber heutzutage sieht man das alles wohl ein bisschen lockerer.
Der Bogen zu den uns bekannten und oft angebotenen Teegebäcken ist also nicht weit. Lassen Sie sich gesagt sein: Es ist vollkommen egal, was Sie zum Tee zu sich nehmen, Hauptsache, es schmeckt Ihnen!