Man stellt sich das ja immer so leicht vor: Tee kaufen, Teebeutel ins Wasser hängen, ziehen lassen, trinken. Natürlich ist das die einfachste, wenn auch nicht die genussvollste Möglichkeit, seinen Tee zu trinken. Betrachtet man sich den Mate-Tee, dann gibt es für diese Teesorte auch schon Teebeutel zu kaufen, die man in sein Teeglas hängt – den echten Genuss wird man so allerdings nicht mitbekommen. Denn die Zubereitung von Mate-Tee geht ganz anders!
Mate-Tee aus dem Flaschenkürbis
Möchte man ihn wirklich traditionell trinken, dann lässt man das Teegeschirr am besten gleich im Schrank. Denn Mate-Tee wird aus einem Calabaza getrunken. Dabei handelt es sich um einen ausgehöhlten Flaschenkürbis. Während man früher dieses Trinkgerät selbst hergestellt hat, kann man sich die Kalebasse (alternativ einen Mate-Becher), wie der Deutsche dazu sagt, natürlich auch fertig kaufen, muss vor der ersten Verwendung allerdings ein bisschen was beachten: In die neue Kalebasse wird nämlich bis zur Hälfte Mate-Tee gegeben und mit heißem Wasser aufgefüllt. Dann einen Tag lang stehen lassen und die Prozedur zweimal wiederholen. Dann ist der Flaschenkürbis auskuriert, wie der Teekenner sagt. Das bedeutet, dass die Kalebasse den Geschmack des Tees in seinen Poren speichert und so perfekt für den Genuss präpariert ist.
Die traditionelle Zubereitung in der Kalebasse
Bevor wir zur Zubereitung schreiten, noch ein Hinweis: Der Mate-Tee wird traditionell durch eine Bombilla getrunken. Dabei handelt es sich um ein Trinkröhrchen, das am unteren Ende ein kleines Sieb besitzt, damit die Teeblätter nicht ins Röhrchen gelangen.
Die Zubereitung von Mate-Tee in der Kalebasse funktioniert folgendermaßen:
- Je nach der bevorzugten Stärke des Tees, die Kalebasse zu einem Drittel, zur Hälfte oder zu zwei Dritteln mit Mate-Tee füllen.
- Die Öffnung der Kalebasse mit der Hand verschließen und den Becher gut schütteln. Das bewirkt, dass sich der feine Staub reduziert, wodurch die Bombilla nicht so leicht verstopft.
- Jetzt wird etwa zu einem Drittel 40 Grad warmes Wasser in den Becher gegossen. Lassen Sie das Ganze 2 Minuten ziehen, damit die Luft aus dem Tee entweichen kann.
- Füllen Sie die Kalebasse nun mit heißem Wasser (80 bis 85 Grad) bis zur Hälfte auf.
- Halten Sie nun die Kalebasse etwas schräg und führen Sie die Bombilla ein. Das Sieb sollte dabei auf dem Boden stehen.
- Jetzt kommt das restliche heiße Wasser dazu. Füllen Sie den Mate-Becher etwa zu drei Viertel auf und lassen Sie gerne noch etwas ziehen.
Da Mate-Tee mehrfach aufgegossen werden kann, können Sie ihn auch unterwegs trinken. Dazu einfach eine Thermoskanne mitnehmen. Im Übrigen besteht das traditionelle Set in Südamerika aus der Kalebasse, der Bombilla und einer Thermoskanne.
Die Zubereitung ohne Kalebasse
Wer keine Kalebasse hat, der kann seinen Tee natürlich auch ganz gewöhnlich zubereiten. Dazu werden zwischen zehn und 15 Gramm Mate-Tee, also ca. drei bis fünf Teelöffel, auf einen Liter Wasser gegeben. Die Ziehzeit beträgt zwischen fünf und zehn Minuten, je nach Stärkewunsch. Mate-Tee kann nicht bitter werden, ein mehrmaliger Aufguss ist möglich.
Übrigens können Sie Mate-Tee nach Belieben verfeinern. Zum Beispiel mit Zucker, Honig, Zitrone, Avagendicksaft oder Minze. Gerade für den Sommer ist ein Mate-Eistee eine erfrischende Abwechslung. Und Sie können ihn sogar mit der Cold-Brew-Zubereitung herstellen. Dazu wird der Tee mit kaltem Wasser für 12 Stunden in den Kühlschrank gegeben. Danach die Blätter herausfiltern und genießen.