Fencheltee – mediterraner Genuss

Loser Fenchel für Fencheltee

Beim Fenchel sind wir wieder beim Thema: Darf er sich überhaupt Tee nennen? Genau genommen nicht, denn Fenchel ist ja keine Teepflanze und nur die dürfen sich Tee nennen. Daher ist der Fencheltee eigentlich ein aromatisches Aufgussgetränk, wie auch Kräutertees oder Früchtetees. Da sich die Bezeichnung Tee aber mittlerweile eingebürgert hat, wollen wir da mal nicht so sein. Und Teekenner wissen sowieso, dass „echter“ Tee nur aus der Camellia sinensis hergestellt wird.

Fencheltee wird aus Samen gemacht

Eigentlich kommt der Fenchel ja aus dem Mittelmeerraum, ist seit vielen hundert Jahren aber auch bei uns in Deutschland heimisch. Neben der Fenchelknolle, die man als Gemüse verwenden kann, sind es vor allem die Fenchelsamen, die genutzt werden können. Das ist ein deutlicher Unterschied zum „echten“ Tee, der aus Teeblättern aber auch aus Blüten hergestellt wird. Möchte man sich seinen eigenen Fencheltee brauen, dann benötigt man eben diese Samen. Sie befinden sich an den Stängeln der Pflanze, die an ihren Enden stark verästeln.

Was im Fencheltee drin ist und wie er wirkt

In den Samen stecken ätherische Öle wie Fenchon und Anethol, die den intensiven Duft nach Anis ausmachen. Sie werden vor allem bei Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen und Völlegefühl eingesetzt. Gleichzeitig kann Fenchel die Bronchien von Schleim befreien und somit Linderung bei Erkältungen und Husten bringen. Neben diesen gesundheitlichen Aspekten schmeckt der Tee aber natürlich auch sehr lecker.

Frischer Fencheltee
© HeikeRau | istockphoto.com (#19697925 – Fenchel-Tee) Fencheltee können Sie fertig abgepackt oder lose kaufen und sogar aus eigenen Samen selber machen.

Übrigens ist Fencheltee besonders gut für stillende Mütter geeignet. Die Inhaltsstoffe wirken sich nicht nur auf die Teetrinkerin aus, es wird auch die Milchproduktion angeregt. Zudem gehen die Inhaltsstoffe des Fencheltees über die Muttermilch auf das Baby über und fördern dessen Verdauung. Damit wäre auch die Frage beantwortet, ob man Babys bereits Fencheltee geben darf.

Fenchel aus dem eigenen Garten

Möchte man ihn nicht fertig abgepackt im Teebeutel oder lose im Teeladen kaufen, dann kann man Fencheltee selber machen. Entweder pflanzt man im Garten Fenchel an (sonniger Standort) und nutzt dann die Samen, die von Juni bis September geerntet werden können, oder man holt sie sich frisch im Reformhaus oder in der Apotheke. Die Samen werden dann am besten mit einem Mörser zu einem Pulver zerkleinert, können aber auch im Ganzen genutzt werden. Zerkleinert können sich allerdings die Wirkstoffe besser entfalten.

Die Zubereitung von Fencheltee

Zur Teezubereitung werden pro Liter ca. acht bis zehn Teelöffel Fenchelsamen verwendet. Aufgegossen wird mit kochendem Wasser, die Ziehzeit beträgt rund sieben Minuten. Eine längere Ziehzeit ist möglich und verursacht keinen bitteren Geschmack, wie das beispielsweise beim Schwarztee der Fall ist. Der Grund: Fenchel enthält keine Tannine (Bitterstoffe). Fencheltee ist frei von Koffein, wirkt also nicht anregend und kann somit auch prima Kindern gegeben werden. Auch für Babys ist er ideal – ebenso kurz vor dem Schlafengehen.