Gehören Sie zu denjenigen, die ab und zu mal einen Tee schlürfen oder dies doch in schöner Regelmäßigkeit tun? Vielleicht können Sie aber auch nicht ohne und sind quasi ein Tee-Junkie, der auf Tee einfach nicht verzichten kann. Wie auch immer, mit Tee können Sie nichts falsch machen. Oder doch? Das kommt darauf an, worauf Sie Wert legen. Trinken Sie Tee, weil Sie zu den Genussmenschen gehören, dann sollten Sie durchaus Wert auf eine hohe Qualität und somit auf hochwertige Teesorten legen. Denn da gibt es teils deutliche Unterschiede.
Hochwertige Teesorten – diese Kriterien sind entscheidend
Die berechtigte Frage: Was sind die Qualitätsmerkmale von hochwertigen Teesorten? Diese unterteilen sich in 5 Bereiche:
- Wo wird der Tee angebaut?
- Wie wird der Tee geerntet?
- Wie groß sind die Teeblätter?
- Wie wird der Tee verarbeitet?
- Wie verhalten sich Farbe und Aroma beim Aufguss?
Aber sehen wir uns die einzelnen Punkte etwas genauer an.
Hochwertige Teesorten – wo wird der Tee angebaut?
Die Teepflanze liebt es tropisch und subtropisch, weswegen die meisten Teeanbaugebiete rund um den Äquator zu finden sind. So wachsen hochwertige Teesorten überwiegend zwischen dem 43. Grad nördlicher und dem 30. Grad südlicher Breite. Dabei soll es aber nicht durchgehend schwülwarm sein, denn hochwertige Teesorten wachsen vor allem in Hanglagen, wo sie sehr viel Sonne abbekommen und ein Wechsel von wärmeren und kühleren Temperaturen stattfinden kann. Besonders hochwertige Teesorten finden sich zum Beispiel in Japan, China, auf Sri Lanka, in Indien (hier vor allem Assam und Darjeeling) und nicht zuletzt im afrikanischen Kenia.
Hochwertige Teesorten – wie wird der Tee geerntet?
Wichtig bei der Ernte von hochwertigen Teesorten ist, dass die Blätter reif sind. Aus diesem Grund werden die Teepflanzen in zahlreichen Anbaugebieten, in denen die Qualitätsmerkmale besonders hoch gehalten werden, regelmäßig kontrolliert. Dabei gibt es unterschiedliche Pflückungen. Für hochwertige Teesorten werden daher maximal nur 6 der jüngsten Blätter geerntet – oder anders gesagt, maximal 5 Zentimeter eines Zweiges. Eine noch höhere Qualität bietet die Methode „two leaves and a bud“, also zwei Blätter und die Knospe. Bei den genannten Methoden wird ausschließlich per Hand geerntet. Da in der heutigen Zeit aber auch bei der Teeernte die Industrialisierung weit fortgeschritten ist, kommen für die Teeernte nicht selten Maschinen zum Einsatz – demzufolge fallen die Qualitätsmerkmale solcher Teesorten deutlich geringer aus. Wie die einzelnen Qualitätsbezeichnungen heißen, das erfahren Sie etwas weiter unten im Text.

Hochwertige Teesorten – wie groß sind die Teeblätter?
Vielleicht ist es Ihnen schon einmal aufgefallen: Vor allem beim Schwarztee gibt es unterschiedliche Blattgrößen, die auch unterschiedliche Bezeichnungen besitzen (beim Grüntee übrigens nicht, hier werden ausschließlich ganze Blätter verwendet). Diese Blattgrößen werden auch Blattgrade genannt:
- Blatt-Tee = ganze Teeblätter
- Broken Tee = gebrochene Teeblätter, alternativ: maschinell zerkleinert
- Fannings = stark zerkleinerte Teeblätter
- Dust = Teeblätter, von denen fast nur noch „Staub“ übrig ist
Ein gutes Qualitätsmerkmal einer hochwertigen Teesorte ist der Blatt-Tee, sprich: je größer die Blätter, umso besser der Tee.
Hochwertige Teesorten – wie wird der Tee verarbeitet?
Nach der Ernte muss der Tee verarbeitet werden. Die einzelnen Schritte bestehen – je nach Teesorte – aus dem Welken, dem Rollen, dem Oxidieren, dem Trocknen, dem Sortieren und dem Verpacken. Bei hochwertigen Teesorten ist nicht nur die Pflückung, sondern auch die Verarbeitung reine Handarbeit. Natürlich erkennt der Verbraucher dies am Preis, allerdings auch am Geschmack!
Hochwertige Teesorten – wie verhalten sich Farbe und Aroma beim Aufguss?
Farbe und Aroma von hochwertigen Teesorten zu beschreiben, ist eigentlich nicht möglich, da es so viele unterschiedliche Teearten und Teesorten gibt. Es ist also kein Qualitätsmerkmal, wenn der eine Tee besonders intensiv in der Farbe ist und ein anderer nicht. Schon eher ist es im Vergleich zu minderwertigen Qualitäten zu sehen. Ebenso ist das beim Aroma der Fall – hier müssen Sie als Teekenner einfach einen guten Gaumen besitzen, um die Qualitätsmerkmale zu erkennen. Oder Sie gucken auf die Verpackung, denn bei hochwertigen Teesorten ist dies immer gekennzeichnet.
Hochwertige Teesorten – die Qualitätsbezeichnung
Mag man als Teekenner die Qualität durchaus am Geschmack erkennen und natürlich auch an der Größe der Teeblätter, weiß man beim bloßen Ansehen von Tee allerdings nicht, wo dieser angebaut wurde und wie er geerntet und verarbeitet wurde. Aus diesem Grund gibt es eine Reihe von Qualitätsbezeichnungen, die auf den Teepackungen verzeichnet sind:
- T = Tippy: Dabei handelt es sich um die feinen Blattspitzen einer Teepflanze. Geerntet werden nur die jüngsten Triebe, die noch kein Chlorophyll enthalten und sich bei der Fermentierung nicht verfärben.
- F = Flowery: Diese Blattspitzen sind bereits grün, haben sich aber noch nicht entfaltet.
- P = Pekoe: Das „P“ als Qualitätsbezeichnung meint besonders junge Blätter, die noch von einem weißen Flaum überzogen sind.
- O = Orange: Abgeleitet vom niederländischen Königshaus Oranien-Nassau (Oranje-Nassau) wird damit ein besonders hochwertiger Tee gekennzeichnet.
- G = Golden: Mit „Tippy“ gleichzusetzen, wobei das „G“ nur bei Tees aus Assam und Darjeeling verwendet wird.
- B = Broken: Hierbei werden keine ganzen Blätter verwendet, sondern gebrochene.
Achten Sie also auf diese Buchstaben, wissen Sie genau, wie hochwertig Ihr Tee ist. Die Qualitätsbezeichnungen können dann mit den unterschiedlichsten Buchstabenkombinationen angegeben werden. Zum Beispiel:
- TGF = Tippy Golden Flowery
- FOP = Flowery Orange Pekoe
- TGFOP = Tippy Golden Flowery Orange Pekoe
- FTGFOP = First Flush Tippy Golden Flowery Orange Pekoe
Im letzten Beispiel können Sie die Bezeichnung „First Flush“ lesen. Auch das ist ein Qualitätsmerkmal von hochwertigen Teesorten. Der „First Flush“ ist die erste Ernte, der „Second Flush“ die zweite. Hochwertige Teesorten werden in der Regel aus diesen beiden Ernten gewonnen. Manchmal kann hinter den Abkürzungen noch eine „1“ zu finden sein. Dies ist allerdings nur bei Darjeeling der Fall und bezeichnet Teeblätter der höchsten Güteklasse.
Übrigens: Bei Tees, die ausschließlich die Bezeichnungen „OP“ für Orange Pekoe oder „BOP“ für Broken Orange Pekoe führen, handelt es sich meist um minderwertigere Qualität.