Alles rund um den Kombucha

Kombucha

Wenn Sie ein Teekenner sind, haben Sie sicherlich schon von Kombucha gehört, vielleicht sogar schon getrunken und ihn für gut befunden. Während man ihn trinkfertig im Laden kaufen kann, können Sie Kombucha auch selbst herstellen. Lassen Sie uns diesen etwas außergewöhnlichen Teegenuss mal unter die Lupe nehmen.

Was ist Kombucha?

Kombucha ist ein fermentiertes Teegetränk, das durch die Fermentation, also einer Mischung aus gesüßtem Tee und einer Kultur aus Bakterien und Hefen entsteht. Die Hauptbestandteile sind also Tee, Zucker, und Mikroorganismen. Es wird oft als probiotisches Getränk betrachtet und hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, insbesondere wegen seiner potenziellen gesundheitlichen Vorteile. Dies liegt vor allem daran, dass die Bakterien- und Hefekulturen aus dem Zucker Vitamine und organische Säuren produzieren.

Der Name „Kombucha“ stammt wahrscheinlich aus Japan, wo das Getränk als „kōcha kinoko“ bekannt ist, was übersetzt „Tee-Pilz“ bedeutet. Die Bezeichnung Kombucha ist eine Verkürzung dieses Begriffs.

Kombucha
© Lightfieldstudiosprod | Dreamstime.com (#181534691) Erst in den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts wurde der Kombucha auch im Westen populärer.

Kombucha – ein geschichtlicher Überblick

Die genaue Herkunft von Kombucha ist nicht vollständig bekannt, aber es wird angenommen, dass das Getränk seinen Ursprung in Ostasien hat, möglicherweise in China oder Japan. Es gibt Berichte, die darauf hindeuten, dass Kombucha bereits vor über 2.000 Jahren in diesen Regionen hergestellt und konsumiert wurde. Über die Jahrhunderte hinweg verbreitete sich Kombucha in verschiedenen Teilen der Welt, darunter Russland, Osteuropa und andere Regionen Asiens. Das Getränk wurde oft von Generation zu Generation weitergegeben und hatte in vielen Kulturen einen festen Platz in der traditionellen Medizin.

In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts begann Kombucha auch im Westen an Popularität zu gewinnen, insbesondere in den USA und Europa. Dies war teilweise auf das wachsende Interesse an alternativen Gesundheitspraktiken und probiotischen Lebensmitteln zurückzuführen. Mit der steigenden Nachfrage nach Kombucha entstanden auch kommerzielle Hersteller, die das Getränk in Flaschen abfüllten und in Geschäften vertrieben. Heutzutage ist Kombucha in vielen Supermärkten und Getränkemärkten weltweit erhältlich, und es gibt eine Vielzahl von Geschmacksrichtungen.

Kombucha und die gesundheitlichen Aspekte

In den letzten Jahren hat die wissenschaftliche Forschung begonnen, die potenziellen gesundheitlichen Vorteile von Kombucha zu untersuchen, insbesondere im Hinblick auf seine probiotischen Eigenschaften und seine mögliche Rolle bei der Förderung einer gesunden Darmflora und des Immunsystems. Obwohl noch weiter geforscht wird, hat Kombucha aufgrund seines traditionellen Einsatzes in verschiedenen Kulturen und seiner vielfältigen Nährstoffzusammensetzung das Interesse vieler gesundheitsbewusster Menschen geweckt.

Ohne, dass dies eine Gesundheitsberatung darstellen soll und wir Gesundheitsversprechen machen können, möchten wir dennoch die potenziellen gesundheitlichen Vorteile von Kombucha beleuchten:

  • Probiotische Wirkung: Kombucha wird durch die Fermentation von Bakterien und Hefen hergestellt, die während des Prozesses eine Vielzahl von probiotischen Mikroorganismen produzieren. Diese probiotischen Bakterien können dazu beitragen, eine gesunde Darmflora zu unterstützen, indem sie das Wachstum von schädlichen Bakterien hemmen und die Verdauung fördern.
  • Verbesserung der Verdauung: Die probiotischen Bakterien in Kombucha können die Verdauung zu verbessern und Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Verstopfung und Durchfall lindern. Durch die Förderung eines gesunden Gleichgewichts von Mikroorganismen im Darm kann Kombucha auch die allgemeine Verdauungsfunktion unterstützen.
  • Stärkung des Immunsystems: Ein gesunder Darm ist eng mit einem starken Immunsystem verbunden, da ein großer Teil der Immunzellen im Darm lokalisiert ist. Indem Kombucha die Darmgesundheit verbessert, kann es indirekt auch das Immunsystem stärken und die Abwehrkräfte des Körpers gegen Krankheiten unterstützen.
  • Entzündungshemmende Eigenschaften: Einige Studien sagen, Kombucha könne gegen Entzündungen eingesetzt werden. Dies könnte insbesondere für Menschen mit entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis oder anderen chronischen Krankheiten von Vorteil sein.
  • Antioxidative Wirkung: Kombucha enthält verschiedene Antioxidantien, die freie Radikale im Körper neutralisieren und Zellschäden verhindern können. Antioxidantien spielen eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Krankheiten und der Förderung eines gesunden Alterns.

Was Kombucha so wertvoll macht

Seine Inhaltsstoffe sind es, die Kombucha ein besonderes Augenmerk zukommen lassen. Dazu gehören zum Beispiel die Vitamine B1, B2, B3, B6, B12, D, E und K, Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium Natrium, Kalium, Kalzium, Kobalt und Zink, Organische Säuren, zu denen Glucuronsäure, Gluconsäure, Folsäure, Apfelsäure, Zitronensäure, Oxalsäure und rechtsdrehende Milchsäuren gehören und nicht zuletzt lebende Mikroorganismen wie Hefen und probiotische Bakterien. Weiterhin sind im Kombucha bis zu 14 unterschiedliche Aminosäuren und mit Flavone, Isoflavonoide und Polyphenole auch sekundäre Pflanzsstoffe zu finden. Da die Menge der Inhaltsstoffe je nach den Kulturen und den Gärbedingungen unterschiedlich sind, variiert die Zusammensetzung.

Welcher Tee wird für Kombucha benötigt?

Kombucha wird im Original aus „Echtem“ Tee hergestellt, also aus Blättern, die von der Camellia sinsensis stammen. Der Teepilz, auch SCOBY genannt, kann am besten mit Teeblättern fermentieren. Dabei handelt es sich um eine Symbiose aus Hefen und Bakterien, die Koffein, Theanin und Stickstoff benötigen, um daraus Kombucha werden zu lassen. Da sich diese Stoffe in Schwarztee, Grüntee und Weißtee finden lassen, werden diese drei Teesorten für den Kombucha verwendet.

Kombucha selber machen

Wenn Sie das Getränk erst einmal ausprobieren möchten, empfehlen wir Kombucha für Einsteiger als fertiges Getränk zu kaufen. Sind Sie bereits damit vertraut und wissen, wie er schmeckt, können Sie Kombucha selber machen. Das ist gar nicht schwer, erfordert aber ein bisschen Geduld.

Kombucha
© Lightpoet | Dreamstime.com (#230247826) Nur wenige Zutaten sind notwendig, um den Kombucha selber herzustellen.

Das brauchen Sie dazu:

  • Wasser
  • Schwarztee, Grüntee oder Weißtee
  • Zucker
  • Kombucha SCOBY (Symbiotic Culture of Bacteria and Yeast)
  • Starter-Flüssigkeit (diese gibt es meist in Kombination mit SCOBY im Handel zu kaufen)

Und so geht´s:

  • Tee zubereiten: Brühen Sie frischen Tee mit den genannten Teearten auf. Lassen Sie den Tee für einige Minuten ziehen und entfernen Sie dann den Teebeutel oder die Blätter. Fügen Sie Zucker hinzu und lassen Sie ihn auflösen. Die genaue Menge an Tee und Zucker hängt von Ihren Geschmacksvorlieben ab.
  • Abkühlen lassen: Lassen Sie den Tee auf Raumtemperatur abkühlen. Es ist wichtig, dass der Tee nicht zu heiß ist, da hohe Temperaturen die Kombucha-Kultur beschädigen können.
  • Kombucha SCOBY hinzufügen: Sobald der Tee abgekühlt ist, geben Sie ihn in ein sauberes Glasgefäß. Fügen Sie dann den Kombucha SCOBY und die Starter-Flüssigkeit hinzu. Die Starter-Flüssigkeit ist wichtig, da sie den Fermentationsprozess in Gang setzt und die gewünschten Mikroorganismen einführt.
  • Abdecken und fermentieren lassen: Decken Sie das Glasgefäß mit einem sauberen Tuch oder einem Küchentuch ab, um Insekten und Schmutz fernzuhalten, und befestigen Sie es mit einem Gummiband oder einer Schnur. Lassen Sie den Kombucha an einem warmen Ort bei Raumtemperatur fermentieren. Die Dauer des Fermentationsprozesses hängt von Ihrem persönlichen Geschmack und der gewünschten Stärke des Kombuchas ab. Normalerweise dauert es 7-14 Tage.
  • Geschmack prüfen: Nach einigen Tagen können Sie den Kombucha-Geschmack probieren, um zu sehen, ob er Ihren Vorlieben entspricht. Je länger der Kombucha fermentiert, desto saurer wird er sein.
  • Abfüllen und lagern: Sobald der Kombucha die gewünschte Stärke erreicht hat, können Sie den SCOBY entfernen, den Tee ihn in saubere Flaschen abfüllen und im Kühlschrank lagern. Der fertige Kombucha hält sich dort bis zu 9 Monate.

Übrigens: Den Kombucha SCOBY können Sie bis zu 20 Mal wiederverwenden, da sich immer wieder neue Teepilze entwickeln. Gelagert werden sollte er immer in einem verschlossenen Glas im Kühlschrank und stets mit Wasser bedeckt. Alternativ kann er auch in Kombucha gelagert werden. Je länger er im Kühlschrank aufbewahrt wird, umso länger ist später die Fermentationszeit des Kombuchas.

Info zum Schluss: Bei der eigenen Kombucha-Herstellung kann durch die Gärprozesse ein Alkoholgehalt von bis zu 1,5 % entstehen.