Früchtetee – sehr beliebt, aber kein Tee

Getrocknete Früchte für Früchtetee

Wenn es um Früchtetee geht, weiß jeder, was damit gemeint ist. Die allerwenigsten aber wissen, dass es genau genommen kein Tee ist. Denn Tee wird aus der Teepflanze Camellia sinensis gewonnen. Die ist im Früchtetee aber nicht vorhanden. Somit wäre die richtige Bezeichnung für Früchtetee aromatisches Heißgetränk. Aber das sagt natürlich niemand und auch wir wollen bei der Bezeichnung Früchtetee bleiben – Sie wissen ja, was gemeint ist.

Früchtetee oft mit zusätzlichen Aromastoffen

Früchtetees bestehen aus den Blüten, den Blättern und den Früchten getrockneter Pflanzen. Es gibt eigentlich kaum eine Frucht, die man nicht zu Tee verarbeiten kann. Orangen, Äpfel, Hagebutten, Fenchel, Wacholderbeeren, ja sogar Mango- oder auch Maracujatee gibt es mittlerweile. Wobei man bei vielen Früchtetees auch sehen muss, dass sie mit natürlichen und/oder künstlichen Aromastoffen angereichert werden, da die ätherischen Öle oft nicht ausreichen, um einen schmackhaften Tee herzustellen. Je nachdem, ob man den Tee lose kauft und aufbrüht oder ihn als Teebeutel in die Tasse hängt, wird von den Herstellern ein Grobschnitt oder ein Feinschnitt angeboten. Geschmacklich macht das allerdings keinen Unterschied.

Früchtetee – Jahrtausende alter Genuss

Es lässt sich heute leider nicht mehr sagen, wer den Früchtetee erfunden hat und wann er das erste Mal getrunken wurde. Relativ sicher ist, dass er schon sehr alt ist und wohl sogar schon vor der ersten Erwähnung des „echten“ Tees aus China vor rund 4.700 Jahren bekannt war.

Früchtetee
© PhotoSG – Fotolia.com (#38339637 – Apfeltee) Ein Früchtetee kann aus den verschiedensten Früchten ganz einfach selber gemacht werden.

Im Grunde kann man Früchtetee beinahe überall auf der Welt herstellen und trinken – eben dort, wo es Früchte gibt. Da sich jede Frucht dafür eignet und es nicht „das Rezept“ gibt, ist die Vielfalt besonders groß. Vor allem zu Kriegszeiten und in den Jahren nach solchen Katastrophen erlebte der Früchtetee eine Renaissance. Der Grund: Man hatte kein Geld, um sich teuren Tee leisten zu können, aber die Möglichkeit, Früchte zu trocknen und diese dann als Tee zu genießen. Und auch als Ersatz für Limonade ist für viele Früchtetee heute noch ein probates Mittel. Das merkt man auch daran, dass seit Mitte des 20. Jahrhunderts der Konsum von Früchtetee stetig ansteigt.

So bereiten Sie Früchtetee zu

Bei der Zubereitung ist zu beachten, dass Früchtetee natürlich kein Koffein enthält, somit auch für Kinder und für Schwangere bestens geeignet ist. Gleichzeitig macht es überhaupt nichts aus, wenn Sie ihn direkt vor dem Zubettgehen genießen. Anders als bei „echtem“ Tee, der Koffein enthält, putscht Früchtetee also nicht auf. Je mehr Tee man für eine Tasse oder Kanne nimmt, umso intensiver wird der Geschmack. Die Ziehzeit sollte bei rund zehn Minuten liegen. Und natürlich kann man auch Früchtetee selber machen. Hier sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass die Früchte getrocknet werden müssen. Wer keinen Dörrautomat besitzt, kann dies bei 70 Grad im Backofen tun. Dann nach Belieben würzen und genießen.