Reicht es nicht, dass es schon so viele unterschiedliche Tee-„Farben“ gibt, muss man die nun auch noch mischen? Nein, natürlich nicht. Allerdings soll jeder Teegenießer schon mal vorgewarnt sein: Denn auch wenn viele „Unwissende“ einen Weißen Tee gerne als eine spezielle Sorte des Grünen Tees bezeichnen, ist das faktisch falsch! Und um den Verkäufer von der eigenen Fachkenntnis zu überzeugen, können Sie anbringen, dass es sich beim Weißen Tee um eine selbstständige Herstellungsmethode handelt, weshalb es sich hierbei eben nicht um Grünen Tee handelt.
30.000 Knospen für 1 Kilo
Weißer Tee wird deswegen so bezeichnet, weil für ihn nur die jungen Teeknospen verwendet werden. Diese haben einen weißen Flaum, der seidenartig schimmert. Diese Blätter werden ausschließlich für den Weißen Tee verwendet. Für ein Kilogramm braucht man übrigens 30.000 Knospen – puh, ganz schön viel! Angebaut wird Weißer Tee in nahezu allen Teeregionen, die man so rund um den Erdball kennt, darunter natürlich auch die bekannten, wie Darjeeling, Assam, Sri Lanka und Malawi.
Ursprünglich stammt Weißer Tee aus der Stadt Fuding in China. Laut schriftlicher Überlieferung wurde er bereits in der Song-Dynastie, die von 960 bis 1279 stattfand, hergestellt. Damals aufgrund seiner Exklusivität ausschließlich für den Kaiser. Die eigentliche Pflanze heißt Da Hao und gehört zur Pflanzenfamilie Camelia Sinensis. Im Laufe der Zeit wurde eine weitere Pflanze, die Da Bai, gezüchtet, die Mitte des 19. Jahrhunderts kultiviert wurde.
Warum Weißer Tee anders ist
Der Unterschied zu den anderen Teesorten besteht darin, dass beim Weißen Tee gerade einmal zwei Prozent fermentiert werden – wenn man das bei der geringen Prozedur überhaupt so nennen kann. Diese Fermentierung entsteht während die Teeblätter welken, wodurch Bestandteile durch Enzyme oxidieren. Die Welkzeit beiträgt hierbei maximal 14 Stunden, ist also im Gegensatz zu anderen Teesorten, eher gering. Nach zwei Trocknungsvorgängen bei Temperaturen von über 100 Grad, die zwischen zehn und 15 Minuten dauern, kann der Tee abgepackt werden.
Weißer Tee und seine Inhaltsstoffe
Tee trinken ist ein Genuss. Und Tee trinken ist gesund! Gerade Weißer Tee hat viele Vitamine und Mineralstoffe zu bieten. Hier ein kleiner Auszug:
- Vitamin B1
- Kalium
- Zink
- Fluorid
- Calcium
- Eisen
- Natrium
Auch Catechine hat der Weiße Tee zu bieten und zwar dreimal so viel wie der Grüne Tee. Catechine sind natürliche Gerbstoffe, die eine antibakterielle, antikarzinogene und antioxidative Wirkung haben.
Auch Koffein hat Weißer Tee zu bieten und das in einer gemäßigten Menge. Zum Vergleich: Kaffee hat auf 100 ml rund 25 mg Koffein, Weißer Tee liegt hier lediglich bei 6 mg.
Die Zubereitung von Weißem Tee
Wie bei jedem anderen Tee, ist auch beim Weißen Tee die Zubereitung wichtig. Die beste Wassertemperatur, um den Tee aufzubrühen, liegt zwischen 70 und 80 Grad. Diese Temperatur ist optimal, um die wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten. Pro Tasse wird ein gehäufter Teelöffel Teeblätter empfohlen, die Ziehzeit liegt zwischen 2 und 5 Minuten.
Das Beste am Weißen Tee ist, dass er nicht bitter wird. Sie können die Ziehzeit somit durchaus verlängern und auch mehrere Aufgüsse durchführen. Da sich die Geschmacksintensität, erhalten Sie nach jedem neuen Aufguss auch neue Geschmacksaromen, die den Teegenuss einzigartig machen.
Übrigens eignet sich Weißer Tee hevorragend für einen kalten Aufguss. Dazu werden die Teeblätter mit kaltem Wasser aufgegossen und anschließend einen halben Tag in den Kühlschrank gestellt. Dieses Geschmackserlebnis ist nicht nur für heiße Tage geeignet!
Weißer Tee: Edel aber nicht ganz billig
Da Weißer Tee zu den hochwertigen Sorten gehört, ist er verhältnismäßig teuer und kann pro 100 Gramm bis zu 40 Euro kosten. Die bekanntesten Sorten sind im Übrigen Yin Zhen Bai Hao (Silbernadel) und Pai Mu Tan (weiße Pfingstrose).