Cooler Genuss – Teesorten für Eistee

Traditioneller Eistee mit Zitrone

Oftmals wird Eistee unter Teekennern verachtet. Woran liegt das? Vermutlich an den fertigen Eistees, die man im Tetrapack oder in der Flasche kaufen kann und die mit Tee irgendwie so gar nichts mehr zu tun haben. Fertigprodukte bestehen zu einem Großteil aus Zucker, hinzu kommen Säfte bzw. Saftkonzentrate, Säuerungsmittel, Aromen und, ach ja, ein Aufguss aus verschiedenen Tees ist natürlich auch dabei – in welcher Qualität, das bleibt natürlich außen vor. Wenngleich die Teequalität dabei sowieso keine Rolle mehr spielt. Kein Wunder also, dass Teegenießer von solchen Eistees eher weniger halten. Wer jedoch seinen Eistee selber macht, der wird schnell merken, wie lecker dieser ist – und das nicht nur an heißen Sommertagen.

Teesorten für Eistee – welche sind geeignet?

Hier können wir eigentlich kurz und schmerzlos antworten: alle! Es liegt natürlich am eigenen Geschmack und auch an der Machart. Davon gibt es drei mögliche Varianten, zu denen wir gleich noch kommen werden. Neben „echtem“ Tee, sind natürlich auch Früchte- und Kräutertees gut geeignet und besonders beliebt. Sie sehen also, dass Sie bei der Auswahl der Teesorten für Eistee nichts falsch machen können. Sehen wir uns das Ganze vielleicht noch mal kurz im Einzelnen an. Was gehört wozu:

  • Schwarzer Tee: Assam, Ceylon, Earl Grey, Darjeeling etc.
  • Grüner Tee: Gunpowder, Matcha, Bancha, Sencha etc.
  • Gelber Tee: Yinzhen, Gelber Drache, Huang Ya, Kekecha etc.
  • Weißer Tee: Yunnan, White Monkey, Weißer Drache, Mao Feng etc.
  • Oolong Tee: Dong Ding Oolong, Da Hong Pao Oolong, Shui Xian Oolong etc.
  • Pu Erh Tee: White Moonlight, Jingmai Purple, Palace Black etc.
  • Kräutertee: Pfefferminze, Kamille, Fenchel, Lavendel, Zitronengras etc.
  • Früchtetee: Hagebutte, Orange, Apfel, Zitrone, Waldbeeren etc.
Eistee mit Eis und Orange
© Grafvision | Dreamstime.com (#42266569 – Ice tea) Der Eistee lässt sich nach eigenem Geschmack verfeinern, beispielsweise mit Orange.

Einmal zubereitet können Sie selbst entscheiden, wie Sie die Teesorten für Ihren Eistee verfeinern. Ob mit Zucker, Süßstoff, Zitrone – ganz nach Ihrem Geschmack. Nur Milch ist bei Eistee eher unüblich und wohl auch geschmacklich nicht so überzeugend.

Teesorten für Eistee – so wird er zubereitet

Alle Teesorten für Eistee lassen sich auf drei Arten zubereiten. Die Menge der Teeblätter, Kräuter oder Früchte je Liter richtet sich nach den allgemeinen Empfehlungen auf der Packung oder natürlich nach dem eigenen Geschmack.

  • 1. Herkömmliche Brühmethode
    Bereiten Sie Ihren Tee wie gewohnt mit heißem Wasser und der entsprechenden Ziehzeit zu. Danach lassen Sie den Tee abkühlen und stellen ihn, erst wenn er nicht mehr warm ist, in den Kühlschrank. Mehrere Stunden gut durchkühlen lassen, schon kann er genossen werden.
  • 2. Cold Brew
    Cold Brew heißt auf Deutsch „kalt gebraut“. Sprich: Bei dieser Methode wird das Wasser nicht erhitzt. Geben Sie die entsprechende Menge Tee auf einen Liter kaltes Wasser und lassen Sie das Ganze mehrere Stunden im Kühlschrank ziehen. Anders als beim heißen Aufguss werden die Gerbstoffe nur sehr langsam an das Wasser abgegeben, sodass auch nach mehrstündiger Ziehzeit der Tee nicht bitter wird.
  • 3. Konzentrat-Methode
    Hierbei wird zuerst ein Konzentrat hergestellt. Das heißt, dass Sie die Teemenge, die Sie für einen Liter benötigen, mit weniger Wasser heiß aufbrühen. Wie viel ist im Prinzip egal, das können 200 ml ebenso sein, wie 500 ml. Geben Sie nun ausreichend Eiswürfel in eine Kanne und gießen Sie das erstellte, noch heiße Konzentrat (eventuell erst durch einen Filter) direkt in die Kanne. Dabei wird der Tee schockgefrostet, die Eiswürfel lösen sich auf, verdünnen das Konzentrat und kühlen es entsprechend rasch ab. Füllen Sie eventuell noch mit kaltem Wasser auf, sofern die gewünschte Menge noch nicht erreicht wurde. Diese Methode, die angeblich von Briten während der Kolonialzeit in Indien erfunden wurde, sorgt dafür, dass die Aromen besser erhalten bleiben, als wenn der Tee langsam abkühlen würde.

Bei den „echten“ Teesorten funktionieren alle drei Methoden, da sich die Inhaltsstoffe gut in heißem, wie auch in kaltem Wasser lösen. Kräuter ziehen in heißem Wasser besser als in kaltem, hier müssten Sie die Ziehzeit deutlich verlängern. Und bei Früchtetees würden wir auf die Cold-Brew-Methode gar nicht zurückgreifen, da sich der Geschmack sehr langsam verteilt – zumindest dann, wenn Sie frische Früchte bzw. Schalen verwenden. Experten empfehlen allerdings, bei der Cold-Brew-Methode ganz auf die Verwendung von Früchten, Kräutern und Rooibostee zu verzichten. Der Grund: Beim „echten“ Tee werden die Blätter nach der Ernte erhitzt und somit von Keimen befreit. Bei den anderen ist dies nicht der Fall.