Tun wir doch einfach mal so, als würden wir uns mit Tees überhaupt nicht auskennen. Würden wir nun ein Getränk vorgesetzt bekommen, das Epigallocatechingallat enthält, ist wohl kaum einer erpicht darauf, das unbedingt versuchen zu wollen, oder? Dabei handelt es sich hier lediglich um Catechine, die nichts weiter sind, als polyphenolische Pflanzenmetaboliten. Hä? Auf gut Deutsch: Sie helfen, das Körperfett abzubauen. Aha – wieder was gelernt! Und diese Inhaltsstoffe hat der Grüne Tee zur Genüge.
Grüner Tee als Wundermittel?
In China und Japan wird Grüner Tee bereits seit vielen Jahrtausenden angebaut. Und wir wissen, dass die Asiaten quasi jeder Pflanze eine Heilwirkung zusprechen. So ist es nicht verwunderlich, dass auch der Grüne Tee bei diesen Volksstämmen schon seit langer Zeit als Gesundbrunnen gilt. Immer wieder beschäftigen sich Wissenschaftler mit diesen Thematiken und haben bereits herausgefunden, dass einige Inhaltsstoffe des Grünen Tees, wie etwa Flavonoide, Phenolsäure und Cumarine durchaus vor Alltags-Krankheiten schützen können. Auch freie Radikale haben beim Grünen Tee wenig Chancen. Verantwortlich sind die im Tee befindlichen Antioxidantien. Ein Wundermittel, wie er oftmals angepriesen wird, ist er dann aber wohl doch nicht, auch wenn ihm noch so einiges mehr nachgesagt wird.
Auch Grüner Tee enthält viel Koffein
Nicht zu unterschätzen ist auch der Koffeingehalt des Grünen Tees. Früher wurde der Wirkstoff noch als Tein oder Teein bezeichnet. Wer gerne und öfter Schwarzen Tee trinkt, der wird wissen, was es mit dem Koffein auf sich hat. Da Grüner Tee und Schwarzer Tee sich nur durch die Fermentation unterscheiden, gibt es beim Koffeingehalt also keinen großen Unterschied. Je nachdem, woher der Tee kommt, wie die Lichtverhältnisse beim Anbau sind und wie lange er zieht, ist der Koffeingehalt höher oder niedriger. Wer also von Koffein hippelig wird, der sollte hier etwas aufpassen.
Der Grüne Tee und seine Inhaltsstoffe
Koffein und die angesprochenen Catechine sind aber nicht die einzigen Bestandteile von Grünem Tee. Weiterhin findet man auch die Vitamine A, B und B2 vor, sowie Kalium, Fluorid, Magnesium, Phosphorsäure, Nickel, Zink und Carotine. Also ein rundum gesunder Mix. Übrigens: Grüner Tee hat um einiges mehr Gerbstoffe als das beim Schwarzen Tee der Fall ist. Das merkt man vor allem am Geschmack, der beim Grünen Tee herber ist. Den Magen-Darm-Trakt kann Grüner Tee auch beeinflussen: Auf einen nervösen Magen und Darm wirkt er beruhigend, auf einen trägen Darm eher stopfend.
Kann Grüner Tee vor Krankheiten schützen?
Zuerst vorweg: Dies ist keine ärztliche oder gesundheitliche Beratung. Verlassen Sie sich also nicht darauf, dass Grüner Tee tatsächlich vor diversen Krankheiten schützt. Beraten Sie sich daher bei offenen Fragen immer mit Ihrem Arzt. Grüner Tee hat zahlreiche Inhaltsstoffe, die vor Krankheiten schützen können. Hier einige Beispiele:
- Die oben bereits angesprochenen Antioxidantien können durch die Neutralisation von freien Radikalen das Krebsrisiko vermindern.
- Grüner Tee wirkt sich positiv auf den Fettstoffwechsel und den Cholesterinhaushalt aus. Das kann Herzkrankheiten und Schlaganfällen vorbeugen.
- Entzündliche Enzyme, die unser Knorpelgewebe angreifen, können durch Grünen Tee blockiert werden. Die Folge: das Arthritisrisiko kann reduziert werden.
- Grüner Tee hat viel Fluorid. Das bewirkt, dass Knochen und Zähne gestärkt werden. Somit kann das Getränk Osteoporose vorbeugen.
- Auch der Cholesterinspiegel wird positiv beeinflusst. Grüner Tee kann helfen, dass die Werte sinken und das Verhältnis von HDL (gutem Cholesterin) zu LDL (schlechtem Cholesterin) verbessert wird.
- Das Risiko, an Diabetes zu erkranken, kann durch Grünen Tee ebenfalls reduziert werden, da er den Zucker- und Fettstoffwechsel positiv beeinflusst.
- Grüner Tee kann die Gedächtnisleistung verbessern und so dem Abbau von Acetylcholin im Gehirn entgegenwirken. Das wiederum ist einer der Auslöser von Alzheimer.
- Antioxidantien können viel, zum Beispiel auch vor Zellschäden im Gehirn schützen. Und zwar in Regionen, die für die Parkinson-Krankheit verantwortlich sind.
- Das eingangs bereits erwähnte Epigallocatechingallat kann wohl auch das HI-Virus davon abhalten, gesunde Immunzellen anzugreifen. Somit kann Grüner Tee auch bei HIV-Erkrankungen eingesetzt werden.
Wobei uns Grüner Tee noch helfen kann
Neben den genannten Krankheiten hat Grüner Tee aber noch weitaus mehr positive Wirkung auf unseren Organismus.
- Durch Polyphenole kann der Alterungsprozess der Haut verlangsamt werden.
- Da Grüner Tee die Fettverbrennung ankurbelt, ist er ein guter Begleiter bei Diäten. Auch gegen Fettleibigkeit kann er schützen, da er die Aufnahme von Glukose in Fettzellen vermindert.
- Wer zu hohen Blutdruck hat, kann diesen mit Grünem Tee senken.
- Mit dem Inhaltsstoff Catechin kann Grüner Tee Bakterien, die zu einer Lebensmittelvergiftung führen, abtöten.
- Durch Flavonoide und Polyphenole wird das Immunsystem gestärkt.
- Mit Kompressen aus Grünem Tee kann Herpes behandelt werden, da das Getränk antiviral wirkt.
- Stress und Ängste abbauen klappt mit dem Inhaltsstoff L-Theanin.
- Epigallocatechingallat kann dabei helfen, Allergien abzuschwächen.
Wie oben schon erwähnt, kann Grüner Tee gegen die angesprochenen Punkte eingesetzt werden. Ob er letztendlich medizinisch wirkt, können wir nicht beurteilen. Die Wissenschaft steckt hier oftmals noch in den Kinderschuhen. Gewissen Inhaltsstoffen werden die genannten Wirkungen nachgesagt, diese können aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Sprechen Sie daher immer mit Ihrem Arzt!