So, da haben wir nun den Salat! Hatten wir neulich noch gelernt, dass Tee aus Indien, China und Japan kommt und aus ein und derselben Pflanze, nämlich der Thea Camellia hergestellt wird, ist jetzt wieder alles ganz anders. Der Rooibos nämlich kommt aus Afrika, hat mit der Teepflanze so gar nichts zu tun und wird sogar zum Färben der Haare genommen. Und das soll man trinken? Ja, denn Rooibos oder auch Rotbusch genannt, ist ein beliebtes Aufgussgetränk, das man in Afrika schon sehr lange kennt. Seit wann kann allerdings nicht mehr gesagt werden.
Sicher ist, dass Rooibos das erste Mal im Jahr 1772 als Heilpflanze einem Botaniker auffiel. Erst im Jahr 1904 beobachtete ein Teehändler aus Russland, wie aus Rooibos Tee zubereitet wurde. Ab diesem Zeitpunkt begann dessen Siegeszug um die ganze Welt.
Rooibos: der etwas andere Tee
Während bei der Teepflanze meist die Blätter weiterverarbeitet werden, sind es hier die Zweige des Busches. Die Fermentation läuft fast schon automatisch ab, verantwortlich dafür ist das warme Klima. Dabei entsteht nicht nur das charakteristische Aroma, sondern auch die typisch rote Farbe.
Der Rooibos wächst als Busch, wird rund zwei Meter hoch und gehört zu den Hülsenfrüchten, also ähnlich wie Erbsen oder Bohnen. Seine Blätter sehen aus wie Tannennadeln, seine Blüten sind gelb, weswegen er eine große Ähnlichkeit mit Ginster hat. Aus den Blüten entstehen schließlich die Hülsenfrüchte, die ein bis zwei Samen enthalten. Sieht man sich die Pflanze an, dann hat sie erst einmal wenig Rotes zu bieten. Den Namen Rotbusch hat sie dann wiederum durch die oben genannten Zweige erhalten. Nach der Ernte und der Verarbeitung zeigt sich der Tee in einem schönen Rotton.
Wie der Rotbusch zum Tee wird
Wenn der Strauch in die Ruhephase eintritt, was im Spätsommer bzw. Frühherbst der Fall ist, beginnt die Ernte. Meist werden die jungen Zweige per Hand abgeschnitten. Die älteren bleiben am Busch bestehen und sorgen so dafür, dass sich im nächsten Jahr der Strauch wieder neu verzweigen kann. Geerntet wird übrigens erst dann, wenn die Pflanze ein Jahr alt ist.
Die Zweige werden nun gehackt und gepresst, danach mit Wasser benetzt, wodurch die Fermentation beginnt, die bis zu 24 Stunden dauert. Anschließend erhält der Rooibos durch die Lagerung und die Trocknung seine typische Farbe und das Aroma. Nun muss er noch in der Sonne trocknen und ist zum Genuss bereit.
Übrigens gibt es auch grünen Rooibostee, bei dem die Fermentation nicht stattfindet. Die Trocknung findet gleich nach dem Schnitt statt, die Zweige werden nicht mit Wasser benetzt. Durch dieses Verfahren erhält der Tee einen milderen Geschmack.
Rooibos, das Nationalgetränk Südafrikas
Anders als bei der Teepflanze, die auf unterschiedlichen Kontinenten angebaut werden kann, sofern die klimatischen Bedingungen stimmen, wird Rooibos ausschließlich in den Zederbergen in Südafrika angebaut. Rund 300 Farmer sorgen dafür, dass der Tee nicht nur zum Nationalgetränk Südafrikas wurde, sondern dass er in mehr als 140 Länder der Erde exportiert werden kann. So findet der zur Gattung der Schmetterlingsblütler gehörende Tee auch in Deutschland immer mehr Fans.
Die Inhaltsstoffe des Rooibos
Der Rotbuschtee gehört zu den Kräutertees und enthält im Gegensatz zu seinen Verwandten kein Koffein. Besonders begehrt ist der Skoon. Er hat ein besonders süßliches Aroma und erinnert im Geruch und Geschmack an Honig. Skoon ist übrigens auch bestens als Eistee geeignet.
Neben knapp 100 ätherischen Ölen besitzt der Rooibos unter anderem Inhaltsstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Fluor, Eisen und Vitamin C. Allerdings sind diese Inhaltsstoffe nur in einem geringen Maße vertreten. Dennoch kann der Genuss des Tees beruhigend, entspannend und krampflösend wirken. Da er kein Koffein enthält, ist er auch für Kinder bekömmlich und kann direkt vor dem Schlafengehen getrunken werden.
Die Zubereitung von Rooibos
Den Rooibos-Tee können Sie kinderleicht und ohne Schnickschnack zubereiten. Auf einen Liter kochendes Wasser geben Sie rund 3 bis 4 Teelöffel Rooibos. Die Ziehzeit beträgt, je nach dem Wunsch der Intensität, 6 bis 10 Minuten. Dass der Tee bei einer längeren Ziehzeit bitter werden könnte, müssen Sie beim Rooibos nicht befürchten, da dieser keine Gerbstoffe besitzt, wie beispielsweise Grüner oder Schwarzer Tee.