Indien – das Teeanbaugebiet Nummer 1

Teeanbau in Indien

Zwar kommt der Tee ursprünglich aus China, noch dazu ist China größer, aber dennoch ist es heute so, dass Indien Exportland Nummer 1 ist, wenn es um Tee geht. Indischer Tee wächst das ganze Jahr über, das macht Indien wohl auch zum Spitzenreiter – dem Klima sei Dank. Denn wir wissen ja, dass Tee nur bei Temperaturen von durchschnittlich 19 Grad gedeiht. Die meisten Gebiete sind dafür wie geschaffen. Ca. 13.000 Teeplantagen findet man in Indien, von den über 800.000 Tonnen, die im Jahr geerntet werden, werden über 20 Prozent exportiert. Dann sagen wir mal schön Danke, denn nur deswegen kommen wir in den Genuss von Assam, Darjeeling & Co.

Von Nord bis Süd – Anbaugebiete in Indien

Aha, da waren also schon mal zwei Sorten, die auch hier in Deutschland jeder kennt, vermutlich auch schon mal getrunken hat und weiß, dass diese geschmacklich ganz hervorragend sind. Assam und Darjeeling sind auch die beiden wichtigsten Anbaugebiete in Indien. Allein vom Darjeeling Tee gibt es zwölf unterschiedliche Sorten. Eine jede schmeckt anders und findet seine Liebhaber. Daneben gibt es aber auch noch die Anbaugebiete Sikkim, Nilgiri, Orissa, Dooars und Terai, um nur die wichtigsten zu nennen. Wirft man mal einen Blick auf die Landkarte, stellt man fest, dass indischer Tee hauptsächlich aus dem Nordosten kommt, dort, wo der Himalaya beginnt. Assam, Darjeeling, Sikkim, Terai und Dooars sind dort zu finden, wohingegen Orissa in der Mitte des Landes angebaut wird und Nilgiri im Süden. Man nutzt also nahezu das ganze Land.

Indische Teeanbaugebiete
© big-dan | istockphoto.com (#5896869 – Indian Tee) Dank seiner Teeanbaugebiete und den zahlreichen Teeplantagen, ist Indien in Sachen Tee das größte Exportland.

Opium für Teesamen

Ja, man könnte durchaus annehmen, dass es Tee in Indien – so wie in China und Japan – schon ein paar Jahrtausende gibt. Dem ist allerdings nicht so. Tee in Indien ist gerade einmal knapp 200 Jahre alt. Und schuld daran waren die Briten. Wie das? Indien war im 19. Jahrhundert britische Kronkolonie. Regiert wurde das Land durch einen britischen Gouverneur von Kalkutta aus. Dort, in Westbengalen, begann dann auch die offizielle Geschichte des Tees in Indien.

Englische Wissenschaftler sollen nämlich dort mit Teesamen experimentiert haben. Diese Samen kamen angeblich auf illegalem Wege nach China. Die Briten hatten Handelsbeziehungen zu China und haben vermutlich Opium gegen Teesamen getauscht. Wie auch immer die Samen nach Indien gelangten, für die Briten kam 1834 der Durchbruch. Denn da gelang es, Stecklinge aus besagten Teesamen zu ziehen.

Wer suchet, der findet

Und dann gab es da noch Robert Bruce, ein Abenteurer, der beinahe zur selben Zeit im Regenwald von Assam unterwegs war und dort eine Pflanze entdeckte, die dem chinesischen Tee täuschend ähnlich sah. Somit war der Thea Assamica entdeckt und konnte schon wenige Jahre später auf Plantagen angebaut werden. 1937 wurden die ersten Ernten eingefahren und die Briten begannen, den indischen Tee zu lieben. Da er ihnen noch besser schmeckte, als der chinesische – er war würziger und hatte einen unnachahmlichen malzigen Geschmack – wurde Tee aus Indien zum Lieblingstee der Briten.

Übrigens ist es nicht gänzlich geklärt, wie der Tee tatsächlich nach Indien kam. Während die einen von den von den oben genannten englischen Kolonisten sprechen, glauben manche, dass es ihn dort schon immer gegeben hat, wieder andere sagen sogar, dass indischer Tee nur durch Schmuggel hier gelandet ist. Lassen wir es mal dahingestellt und freuen uns einfach, dass es dieses wohlschmeckende Getränk gibt.

Chai Tee – ein besonderer Teegenuss

Ebenfalls aus Indien kommt der sogenannte Chai Tee oder Masala Chai. Dabei handelt es sich um Schwarztee, der mit Gewürzen „aufgepeppt“ wird. Mit zum Tee kommen beim Chai noch Kardamom, Ingwer, Fenchel, Anis und Zimt. Alle Zutaten ergeben ein wohlschmeckendes Teegetränk, das noch verfeinert werden kann. So ist seit einigen Jahren besonders der Chai Latte im Trend. Das besagte Teegetränk zusammen mit Milch und Milchschaum wird hierzulande sehr gerne getrunken.

Immer wieder werden auch andere Teevarianten als Chai ausgegeben. Da der Namen nicht geschützt werden kann, kann somit jeder einen Teemix erstellen und ihn Chai Tee nennen. Achten Sie also vor allem auf die oben genannten Zutaten.