Shincha Tee – der erste Grüntee des Jahres

Loser Shincha Tee

Wer kennt nicht das Gefühl, auf den Frühling zu warten? Wenn endlich die ersten warmen Sonnenstrahlen unser Gemüt verwöhnen und die ersten Frühlingsboten ihre neugierigen Köpfe aus dem Boden strecken. So ähnlich ist die Erwartungshaltung wohl auch unter Teekennern, wenn es um den Shincha Tee geht. Denn er wird auch als Frühlingsgrüntee bezeichnet. Warum ist das so? Nun, weil er der erste Grüntee des Jahres ist, der geerntet wird.

Shincha Tee nur als First Flush

Teekenner wissen: Wenn es um den First Flush geht, dann ist das die erste Ernte nach dem Winter. Der Shincha ist ein Tee, bei dem es nur diese eine Ernte gibt. Während bei anderen Tees auch in Between, Second Flush und Autumnal möglich sind, ist dies beim Shincha Tee nicht der Fall. Ihn gibt es also nur in dieser ersten Ernte, weswegen er etwas ganz Besonderes darstellt. Er ist sehr gefragt, nur schwer zu bekommen, preislich höher angesiedelt als andere Tees (im Schnitt rund 30 Euro pro 100 Gramm), gesundheitlich wertvoller und auch geschmacklich einer der besten, wenn nicht sogar der Beste überhaupt.

Shincha Tee wird übrigens vom Sencha gewonnen, in seltenen Fällen auch vom Matcha oder dem Gyokuro. Da bei der Shincha Ernte nur die oberen drei Blätter gepflückt werden und nur diese eine Ernte möglich ist, ist auch die Menge begrenzt. Ebenso wie die Haltbarkeit, weswegen Sie schnell sein sollten, wenn Sie den Frühlingstee genießen möchten.

Ernte und Verarbeitung des Shincha Tees

Bevor es zur Ernte geht, muss man wissen, dass der Shincha Tee nur dann gut werden kann, wenn er davor auch entsprechend gepflegt wird. Das bedeutet für die Farmer viel Arbeit über Herbst und Winter. Vor allem in der kalten Jahreszeit gilt es, die empfindlichen Pflanzen vor Frost zu schützen. Dann aber ist es endlich soweit: Im April und Mai wird geerntet – dabei kommt es auf die Lage des Anbaugebiets an. Je nachdem, wie groß das Feld ist, reduziert sich die Ernte auf ein oder zwei Tage und auch nur dann, wenn die Sonne scheint. Und schon war es das wieder mit der Shincha Ernte.

Während andere Tees öfter geerntet und auch gelagert werden können, ist das beim Shincha Tee nicht der Fall. Gleich nach der Ernte beginnt die Verarbeitung, selbst wenn der Feuchtigkeitsgehalt höher ist, als bei anderen Tees. Eine Lagerung oder Nachproduktion findet nicht statt. Aus diesem Grund ist der Shincha Tee zwar weniger lang haltbar, dafür aber um ein Vielfaches frischer. Wer den Grüntee also genießen möchte, der muss schnell sein, da nicht nur die Liefermenge begrenzt, sondern die Nachfrage sehr hoch ist.

Die Zubereitung von Shincha Tee

Im Grunde ist die Zubereitung von Shincha Tee nicht viel anders als bei anderen Grüntees. Einzig bei der Wassertemperatur können Sie ein paar Grad höher gehen, so wird der Geschmack noch intensiver. Hier kommt es aber auch stark auf die Qualität an, wenn Sie einen Shincha Tee mit Top-Qualität haben, genügen meist 50 Grad beim Aufbrühen. Ansonsten gehen Sie folgendermaßen beim Zubereiten vor:

  • Geben Sie auf eine Tasse (ca. 0,25 l) 2 gehäufte Teelöffel Teeblätter. Für einen Liter benötigen Sie somit 8 gehäufte Teelöffel.
  • Gießen Sie Wasser mit einer Temperatur zwischen 50 und 60 Grad auf.
  • Die Ziehzeit beträgt beim Shincha rund 2 Minuten.

Shincha Tee kann – wie andere Grüntees auch – mehrmals aufgegossen werden. Teekenner variieren die Ziehzeit gerne, denn so entfalten sich immer wieder neue Geschmacksvarianten – je nachdem, wie lange Sie den Tee ziehen lassen. Hier können Sie Versuche starten, die bei 10 Sekunden beginnen und bis zu 2 Minuten reichen. Eine längere Ziehzeit wird allerdings nicht empfohlen.

Noch ein Tipp zum Schluss: Genießen Sie den Shincha Tee zeitnah nach dem Kauf. Aufgrund seines höheren Feuchtigkeitsgehalts kann er zwar schneller verderben, durch die guten Kühlmöglichkeiten ist die Lagerzeit aber deutlich länger als früher. Dennoch sollten Sie ihn – schon was den geschmacklichen Aspekt anbelangt – nicht länger als bis zum Frühherbst lagern.