Japan – Teeanbau fast im ganzen Land

Teeanbau in Japan

Betrachtet man sich die Teeanbaugebiete von Japan, dann muss man feststellen, dass bis auf den Norden nahezu im ganzen Land Tee angebaut wird. Die drei größten und wichtigsten Anbaugebiete sind Kagoshima, das sich ganz im Süden auf der Insel Kyushu befindet, Shizuoka, das westlich von Tokio zu finden ist, und Mie, das in der südlichen Hälfte des Landes, direkt an der Ostküste liegt. Insgesamt sind in Japan über 20 Teeanbaugebiete zu finden, die einen Großteil des Südens der Insel einnehmen.

Mönche brachten den Tee nach Japan

Wenn man sieht, dass Japan fast überall Tee anbaut, dann könnte man glauben, dass es die Japaner waren, die den Tee entdeckt haben. Aber wie wir wissen, waren es ja die Chinesen. Sie tranken Tee bereits 4.000 Jahre bevor er überhaupt nach Japan kam. Buddhistische Mönche waren es, die ihn mitbrachten und weil die Japaner ihn für gut befanden, blieb er.

Das wichtigste Teeanbaugebiet ist übrigens Shizuoka, hier wird mehr als 40 % des Tees in Japan angebaut. Aber auch der berühmte Kaisertee kommt von hier. Den Namen hat er, weil bereits das Pflücken einer Zeremonie folgte und dieser Tee ausschließlich für den Kaiser und dessen Hof zubereitet wurde. In den japanischen Teeanbaugebieten werden jährlich rund 110.000 Tonnen Tee produziert, der Export beträgt allerdings nur 2 %, also lediglich 2.200 Tonnen gehen ins Ausland.

Teeanbau japanischer Tee
© rssfhs | istockphoto.com (#3296992 – Green tea Felder IV) In Japan gibt es mehr als 20 Teeanbaugebiete.

Japan und seine Teesorten

Besonders der Grüne Tee ist in Japan heimisch. Doch auch hier ist festzustellen: Zuerst waren es die Chinesen, die Grünen Tee anbauten – und das seit mehreren Tausend Jahren. Nach Japan kam der Grüne Tee dann erst im 8. Jahrhundert, als japanische Mönche nach China reisten, um dort Buddhismus zu studieren. Sie fanden Gefallen am Tee und brachten ihn deswegen mit nach Japan. Und weil das Land ideale Voraussetzungen für den Anbau bot, ist der Tee mittlerweile ein beliebtes Genussmittel, was in Japan auch mit entsprechenden Teezeremonien zu sich genommen wird.

Japan hat zahlreiche Teesorten zu bieten, wobei die folgenden als die wichtigsten anzusehen sind:

    • Sencha
      Der Grüne Tee ist nicht nur der bekannteste Tee in Japan, sondern auch der, der am meisten konsumiert wird.
    • Matcha
      Er ist der wohl wertvollste japanische Grüntee überhaupt. Der Matcha wird aus den Blättern des Tencha gewonnen, diese werden zu einem Pulver zermahlen und anschließend in einer traditionellen Teezeremonie serviert.
    • Gyokuro
      Er ist einer der kostbarsten Tees auf der Welt. Seinen milden Geschmack erhält er, weil durch das Vermeiden direkter Sonneneinstrahlung keine Catechine gebildet werden, die den Tee herb werden lassen.
    • Shincha
      Er ist quasi der erste Tee der Saison. Wenn nach dem Winter die ersten Triebe wachsen, werden diese für den Shincha gepflückt.
    • Hojicha
      Durch das Rösten von Grüntee entsteht der Hojicha. Dabei verliert er sein Teein, weswegen er besonders für Kinder und ältere Menschen geeignet ist.

Teegenuss nach Fukushima

Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist auch der Atomunfall von Fukushima aus dem Jahr 2011. Zwar liegen die meisten Teeanbaugebiete außerhalb der Gefahrenzone, dennoch könnte Tee natürlich radioaktiv belastet sein. Verbraucher müssen sich aber keine Sorgen machen. Der Tee aus Japan, der bei uns in den Regalen steht, ist sicher. Hier herrschen strenge Einfuhrbestimmungen, Stahlentests werden durchgeführt, sodass man japanischen Tee aus Kagoshima, Shizuoka und Mie bedenkenlos trinken kann.